Volkswagen stellt Carsharing-Projekt Quicar ein

Wolfsburg – Aus und vorbei. Wenn ein Businessplan nicht aufgeht, muss ein Schlussstrich gezogen werden. Bei quicar, dem Carsharingprojekt von Volkswagen, macht der letzte bald die Lichter aus. Ganz aus dem Teil-Auto-Geschäft will sich Deutschlands größter Autohersteller aber nicht heraushalten.

Jeder große Hersteller muss in Zukunft Carsharing anbieten – Käuferschichten brechen weg, das (eigene) Auto als Statussymbol hat ausgedient. Dass dieser Prozess nicht erst seit gestern stattfindet und durch Studien zum Teil auch schon wieder Gegenstimmen erhielt, macht die Thematik Carsharing nicht einfacher. Volkswagen muss außerdem sparen – der Abgasskandal lässt keinen Platz für Experimente. Quicar wird daher aufgelöst. Obwohl VW betont, dass das Ende des Testlaufs nichts mit dem Skandal zu tun habe.

Carsharing muss man sich leisten können

Einen langen Atem braucht, wer Carsharing auf einen wirtschafltich grünen Zweig bringen möchte. DriveNow hat es eigenen Angaben nach zumindest am deutschen Standort geschafft. Von anderen Anbietern war eine solche Erfolgsmeldung noch nicht zu hören. Das Carsharing der Deutschen Bahn, Flinkster, zog sich beispielsweise erst kürzlich aus Wien zurück. VW beschränkte den Testlauf auf einen Standort – zu wenig, um lukrativ zu funktionieren. „Volkswagen hat das Thema erst 2011 und damit relativ spät für sich erkannt“, sagt Autoexperte Stefan Bratzel von der Fachhochschule der Wirtschaft in Bergisch Gladbach gegenüber dem Handelsblatt. Aber auch die „halbherzige Umsetzung“ sei mit ein ausschlaggebender Punkt für das Scheitern des Volkswagen-Carsharing gewesen. Doch Freunde und Kunden von Carsharing in Hannover bekommen eine Alternative. Ab dem 1.4. wird „Greenwheels“ Autos zum teilen in der Hauptstadt Niedersachsens anbieten.

Bild: Volkswagen

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