Es ist ein neues Verkehrsschild, an das sich viele Autofahrer gewöhnen werden – viele Autofahrer ohne eigenes Auto. Denn dieses Schild betrifft nur alle Carsharing-Autos. Zwar hat niemand danach gefragt, Verkehrsminister Dobrindt möchte dennoch ein positives Zeichen setzen.
Der Bundesverband Carsharing sieht dieses Maßnahme aber eher kritisch. Es sei Symbolpolitik, die keine spürbaren Vorteile bringt und nach der niemand gefragt hätte – weder Carsharing-Anbieter, noch ihre Kunden noch die Städte und Kommunen.
Problem der Verfügbarkeit nicht gelöst
Doch das einfache Aufstellen von Schildern löst nicht die Problematik der teilweise eingeschränkten Verfügbarkeit von Carsharing-Autos. Die Freefloater wie DriveNow oder car2go haben an ihren jeweiligen Standorten separat mit den Kommunen verhandelt, dass ihre Autos überall parken dürfen. Bis auf ein paar wenige Ausnahmen in Frankfurt am Main haben Carsharing-Nutzer die Möglichkeit, ihre Mieten verkehrskonform zu beenden – Parkgebühren sind mit dem Mietpreis abgegolten. Stationäre Carsharer beantragen schon seit geraumer Zeit Extra-Parkzonen, ein neues Schild verbessert nicht unbedingt die Verteilung der Standorte.
Gezielte Förderungen sinnvoll
Eine wirksamere Methode, Carsharing und damit indirekt den Abbau von hohem Verkehrsaufkommen zu fördern, läge in der gezielten Unterstützung der Nutzer durch das Bundesverkehrsministerium Die Übernahme von Registrierungsgebühren für Nutzer oder der Wegfall einiger Betriebsgebühren für Carsharing-Unternehmen hätten wahrscheinlich mehr Effekt auf die Intensivierung von Carsharing insgesamt. Laut Bundesverband Carsharing befürworteten über 80 Prozent der Deutschen befürworten eine Verkehrspolitik, die zu weniger Autoverkehr in den Städten führe. CarSharing sei ein wichtiger Baustein einer solchen Politik, denn durchschnittlich teilten sich 42 Kunden ein CarSharing-Fahrzeug und ersetzten so bis zu 10 private Pkw.
Bild: DriveNow + Bundesverkehrsministerium