Detroit – General Motors ist nach Toyota und Volkswagen der drittgrößte Autohersteller der Welt. Den Carsharing-Trend hat der US-Riese bisher verschlafen. Oder einfach nur den Markt beobachtet. Denn jetzt startet „Marven“ – ein Dienst mit eigener Flotte und großem Marktpotential.
Neue Absatzwege der Autohersteller führen unweigerlich zu der Annahme, weitere Geschäftsfelder abseits des Autoverkaufs zu erschließen. Der Anteil der Autofahrer, die für die Nutzung, nicht aber für den Besitz eines Autos zahlen möchten, steigt unaufhörlich. Obwohl VW zuletzt sein eigenes Carsharing-Projekt in ein konzernfremdes Unternehmen auslagerte, versuchen sich die „Global Player“ weiterhin an dieser Idee.
Hohe Investitionen von GM ins Carsharing
DriveNow und car2go sind aber im Vergleich zum Neueinsteiger schon seit gut vier Jahren auf dem Markt. Sie haben nicht nur den Vorteil des größeren Erfahrungsschatzes sondern verdienen nach eigenen Angaben Geld mit ihrem Geschäftsmodell. DriveNow macht dabei sogar Gewinn. Langfristig verfolgt GM ein ähnliches Ziel. Als Testgelände hat GM die Stadt Ann Abor im Bundesstaat Michigan auserkoren. Autos verschiedener Klassen verteilen sich auf zunächst 21 Stationen. Ähnlich wie bei Flinkster, dem Carsharing der Deutschen Bahn, müssen die Autos von den Stationen abgeholt und dort wieder abgegeben werden. Künftig sei es aber denkbar, ein „Free-Floating“-Modell auszuprobieren. GM probiert aus und investiert hohe Summen in einen Markt, der eigentlich gesättigt scheint. Anfang des Jahres gab der Konzern bekannt, für eine halbe Milliarde Dollar „Lyft“ gekauft zu haben. Das ist ein Fahrdienstleister, der wie Uber fnktioniert und dessen Netzwerk einem Bericht des Spiegels zufolge dazu dienen könnte, autonom fahrende Autos bereitzustellen. In Europa will GM erst einmal nicht Fuß fassen. In Deutschland ist Opel mit „CarUnity“ vertreten – einem Dienst, über den private Autos unabhängig ihrer Marke geteilt werden können.
Bild: General Motors