+++ Grenze zwischen Privatauto und Carsharing soll verschwimmen +++ Warum schon 250.000 Berliner auf Carsharing setzen +++ International: E-Auto Carsharing für Geringverdiener +++
Die aktuellen Carsharing-News aus dem In- und Ausland im Detail
Grenze zwischen Privatauto und Carsharing soll verschwimmen
Mini arbeitet an einem Konzept, das Privat-Autos zur Vermietung freigibt – und das völlig automatisiert und ohne persönlichen Kontakt von Vermieter und Ausleiher. Die Idee dahinter ist simpel. Wir Menschen reisen immer mehr, sind an keinen Ort gebunden, oft tagelang beruflich unterwegs. Da macht es Sinn, das eigene Auto ganz unemotional auf der Kostenseite gegenzurechnen. Wie viel Geld könnte es in seiner Standzeit verdienen? Um seinen neuen Mini für die Nutzung in der DriveNow-Carsharing Flotte freizugeben, wird es schon ab 2016 ein Lesegerät geben, das als Extra zum Leasingvertrag hinzu gebucht werden kann. Hier können dann alle bei DriveNow registrierten Kunden wie gehabt ihre Kundenkarte vorhalten, das Auto öffnet sich und über das bordeigene Navigationssystem wird der PIN abgefragt. Schon kann das Auto gestartet werden. Technisch ist Mini schon soweit. Momentan muss noch die Hürde genommen werden, maßgeschneiderte Versicherungspakete zu schnüren. Gegenüber den Rheinischen Post sagt Markenvorstand Peter Schwarzenbauer, dass Mini-Kunden zu den progressivsten und aufgeschlossensten Kundengruppen gehören. Die Marke sei deshalb (bei den Trends der S“hareconmy“, Anm.d.Red.) ganz vorn mit dabei. Doch nicht nur DriveNow-Kunden sollen die speziell ausgestatteten Minis nutzen können. Mit der Weitergabe von Karten an Familie, Freunde und Co. kann ein Mini zum Treffpunkt einer Nachbarschaft werden – auch abseits der regulären Geschäftsgebiete von DriveNow.
Warum schon 250.000 Berliner auf Carsharing setzen
250.000 Berliner sind Mitte 2015 bei den gängigen Carsharing-Diensten registriert. Sie teilen sich mehr als 2.300 Autos. Zählt man die Flotten der kleineren Anbieter abseits von DriveNow und car2go mit, dürften es sogar weit mehr als 3.000 Autos sein. Warum Carsharing in Berlin so attraktiv geworden ist? Die sogenannte „Shareconomy“ liegt im Trend. Menschen möchten Dinge nicht mehr so häufig besitzen sondern benutzen. Das eigene Auto hat eine kürzeren Halbwertszeit, Smartphones undWohnorte wechseln häufiger. Carsharing unterstützt einen flexiblen Lebensstil. Die Kunden brauchen sich auf kein Auto festlegen und geben gleichzeitig die Halter-Verantwortung ab – eine Sorge weniger, gerade in finanzieller Hinsicht. Anreiz für Carsharing-Kunden: In angespannten innerstädtischen Parksituationen können sie auf extra gekennzeichnete Stellplätze zurückgreifen, schreibt die oberhessische Presse. Parkgebühren werden über den allgemeinen Minutenpreis abgerechnet. Es fallen keine Extrakosten für Kraftstoff, Steuern oder Versicherung an. Außerdem entwickelte sich die Bedienung immer weiter. Reservieren per Smartphone, zuverlässiges Buchungen, moderne Autos und fußläufige Verfügbarkeit erhöhen die Attraktivität von Carsharing weiterhin. Die Beriner Zeitung (B.Z.) hat das Nutzerverhalten von DriveNow-Kunden zusammengefasst:
- Pro Tag legt ein Auto im Schnitt 8 Fahrten zurück, am Wochenende pro Tag bis zu 20
- Jeder DriveNow-Kunde fährt im Schnitt zweimal im Monat mit DriveNow
- Der Großteil der Fahrten dauert zwischen 20-45 Minuten
- Das Geschäftsgebiet in Berlin ist 156 Quadratkilometer groß (Drive now), car2go kommt auf 160 Quadratkilometer
- eine Fahrt im car2go-Smart dauert durchschnittlich 8 Minuten
International: E-Auto Carsharing für Geringverdiener
Elektroautos bieten im Carsharing-Alltag echte Vorteile: Durch geringe Wartungs- und Energiekosten können niedrige Leasingraten der Hersteller direkt an die Kunden weitergegeben werden. So besteht die Chance Märkte zu erschließen, die bislang noch unerreichbar waren. In Los Angelas wurden nach einer Ausschreibung 1,6 Millionen Dollar für den Aufbau eines Carsharing-Netzes bereit gestellt. Ziel ist es, auch Menschen mit geringem oder mittleren Einkommen anzusprechen. Los Angelas verfügt kaum über nennenswerten Öffentlichen Nahverkehr. Die Infrastruktur stützt sich fast ausschließlich auf den Individualverkehr mit dem Automobil. Luftverschmutzungen und verstopfte Straßen sind die Folge. Carsharing mit Elektroautos kann beide Probleme reduzieren und Menschen den Zugang zu einem Auto sichern, die vorher nicht über die Anschaffung eines eigenen Autos nachgedacht haben. Wie oekonews.at schreibt, wird „Lade Ahead California“ – so nennt sich die Carsharing-Initiaive – von fünf gemeinschaftlich agierenden Umwelt- und Sozialorganisationen betrieben. Neben der Anschaffung der E-Autos soll demnach die Fördersumme auch in begleitende Veranstaltungen gesteckt werden. Hier sollen die Menschen ihre Berührungsängste mit Carsharing und der Elektromobiliät verlieren.
Jeden Tag erreichen uns neue Meldungen von Carsharing-Projekten aus der ganzen Welt. Nicht nur Firmen und Start-ups mit dem Schwerpunkt Mobilität, auch Städte, Gemeinden und Privatpersonen stellen Fahrzeuge zum Teilen bereit. Mit dem Carsharing-Radar berichten wir regelmäßig über aktuelle Meldungen der Carsharing-Dienste und die neuen Projekte im In- und Ausland.
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Bild: DriveNow