Für Daimler bleibt car2go weiter ein Verlustgeschäft

[Stuttgart im November 2014] Carsharing boomt – mit den täglichen Meldungen aus aller Welt zu diesem Thema kann man zu keinem anderen Schluss kommen. Dennoch fordern die hohen anfänglichen Investitionskosten einen nicht zu verachtenden Tribut: Man muss lange am Markt durchhalten.

Denn im Augenblick erwirtschaftet nach eigenen Angaben nur DriveNow schwarze Zahlen – wie diese im Detail aussehen, lässt sich aktuell nur erahnen. Von allen anderen Freefloating-Carsharern hört man solche Meldungen nicht. Im Gegenteil: car2go fährt auch gut sechs Jahre nach Unternehmensgründung und der Expansion in inzwischen 29 Städte immer noch nicht in der Gewinnzone.

Keine schwarzen Zahlen bei car2go

Noch können die Macher von car2go nicht die Sektkorken knallen lassen. Denn statt wie ursprünglich geplant bereits zum Januar 2015 in eine profitable Zone zu rutschen, verschiebt sich diese Schwelle absehbar nach hinten. Die Gründe hierfür erläutert Klaus Entenmann, Vorstand von Daimler Finacial Service:  „Wenn wir unsere Roll-out-Geschwindigkeit nicht erhöht hätten, hätten wir es 2015 geschafft“. car2go und moovel, die für den Betrieb von car2go zuständig sind, gehören zu Daimler Financial Service. Entenmann schiebt aber gleich nach: „Wir wollen das Thema wirtschaftlich und profitabel machen.“

Klar definierte Ziele

Damit sind die Ziele klar abgesteckt. Bis Ende 2014 möchte car2go auf rund eine Million Kunden und rund 100 Millionen Euro Umsatz kommen. 2015 könnten diese Ziele deutlich übertroffen werden. Denn mit weiteren „Stadteroberungen“ und Serviceoffensiven ist ein wachsender Kundenstamm im Bereich des Möglichen. Den ersten Schritt macht car2go mit car2go black. Dieser Hybrid aus Autovermietung und Carsharing wird bis Ende 2014 von den Pilotstandorten Hamburg und Berlin nach Stuttgart erweitert. Vier weitere Städte sind im Gespräch. Welche es sein sollen, lässt Daimler allerdings offen. Wenn es nach den Machern von car2go geht, sollen die schwarzen Mercedes-Benz B-Klassen von car2go black bald häufiger zwischen verschiedenen Städten hin und her pendeln – ein Service, der auch bei Hertz24/7 gut funktioniert. So kommt dann vielleicht doch Schwung in die Geschichte.

Bild: Daimler/ car2go

 

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